Häufige Fragen

Die folgenden Fragen werden in der Diskussion um NORAH immer wieder gestellt. Wenn Sie weitere Fragen haben, die hier nicht aufgeführt werden, freuen wir uns über einen Hinweis.

Die wissenschaftliche Diskussion können Sie hier verfolgen.

Was ist das Ziel der Studie?

Ziel von NORAH ist es, möglichst umfassend aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über die Auswirkungen des Verkehrslärms auf die Bevölkerung im Rhein-Main-Gebiet zu erhalten. Untersucht werden Auswirkungen auf Gesundheit, Lebensqualität und die geistige Entwicklung von Kindern. Der Fokus liegt dabei auf Fluglärm. Andere Einflüsse wie z. B. Straßen- oder Schienenlärm und individuelle gesundheitliche Vorbelastungen werden ebenfalls erfasst und ausgewertet. Dadurch werden noch exaktere Aussagen über Verkehrslärmarten und mögliche Wechsel- bzw. Kombinationswirkungen möglich.

Dass Lärm krank macht, steht doch längst fest – wozu dann eine neue Studie?

Keiner der an NORAH beteiligten Wissenschaftler zweifelt daran, dass Lärm auf Dauer krank machen kann. Was fehlt, sind genaue und sichere Daten über diesen Zusammenhang. Welcher Lärmpegel und welche Lärmarten erhöhen das Risiko einer Erkrankung um wie viel Prozent? Wie wirkt Lärm kurz-, mittel- und langfristig? Wie wirkt sich Kombinationslärm (Flug/Schiene/Straße) aus? Wie wirkt Lärm auf Kinder? Zu diesen Fragen gibt es zwar bereits einzelne Studien. Doch häufig wurden Störfaktoren dabei nicht ausreichend erfasst oder die zugrunde liegenden akustischen Daten waren nicht exakt genug. NORAH legt auf beide Aspekte besonderen Wert. Keine andere Studie zuvor hat so viele Parameter untersucht und konnte dabei auf derart präzise Akustikdaten zugreifen. Deshalb wird NORAH das Wissen über Lärmwirkung beträchtlich erweitern und politischen Entscheidungen eine belastbare Grundlage geben.

Wer hat die Studie beauftragt, und wie wird sie finanziert?

Auftraggeber ist die Gemeinnützige Umwelthaus GmbH, eine Tochter des Landes Hessen. Einen Großteil der Kosten trägt das Land Hessen. Der hessische Landtag hat in einem Beschluss Mittel des Landes zu Verfügung gestellt. Außerdem beteiligen sich die Luftverkehrsunternehmen Fraport AG und Lufthansa sowie Kommunen im Umland finanziell an NORAH. Weitere Informationen finden Sie hier.

Wann werden die Ergebnisse veröffentlicht?

Voraussichtlich werden im vierten Quartal 2014 die Ergebnisse der NORAH-Kinderstudie veröffentlicht. Die Ergebnisse der anderen Teilstudien werden bis Herbst 2015 vorliegen.

Warum wurde die NORAH-Studie der Öffentlichkeit vorgestellt, bevor sie als wissenschaftliche Studie im Rahmen eines wissenschaftlichen Review publiziert wird? Wird die Studie in einer falschen Reihenfolge veröffentlicht?

Die NORAH-Wissenschaftler werden – wie in der Wissenschaft üblich – ihre Forschungsarbeiten bei wissenschaftlichen Fachzeitschriften einreichen und diese somit einem sogenannten „Peer Review“ unterziehen. Das bedeutet, dass andere, externe Wissenschaftler die Berichte der NORAH-Wissenschaftler überprüfen und zur Veröffentlichung zulassen – oder ablehnen.

Dass die Öffentlichkeit schon vor dem „Peer Review“ über die Ergebnisse informiert wurde, hat einen guten Grund. Die NORAH-Studie ist eine „Auftragsstudie“, was zunächst einfach bedeutet, dass sie nicht aus den eigenen Forschungsmitteln der Universitäten, sondern durch Drittmittel, in diesem Fall überwiegend durch Steuermittel des Landes Hessen, finanziert wurde. Der Auftraggeber einer solchen Studie – in diesem Fall das UNH – veröffentlicht dann die Ergebnisse. Dies ist ein gängiges Verfahren, das zum Beispiel genauso auch beim Umweltbundesamt gehandhabt wird.

Eine externe wissenschaftliche Begutachtung hat in erheblich größerem Umfang bereits stattgefunden: Mit dem Wissenschaftlichen Beirat Qualitätssicherung (WBQ) haben unabhängige Forscher die NORAH-Studie von Anfang an kritisch begleitet. Zu jeder Teilstudie hat der WBQ Stellungnahmen formuliert, die öffentlich einsehbar sind.

Den NORAH-Wissenschaftlern ist vertraglich zugesichert worden, dass sie sechs Monate nach Veröffentlichung der Studie durch den Auftraggeber sämtliche von ihnen erarbeiteten Ergebnisse selbst publizieren können. Dies ist in der Auftragsforschung sonst nicht üblich.



Werden Lärmschutzmaßnahmen durch die NORAH-Studie verzögert?

Nein. Die Lärmschutzmaßnahmen werden unabhängig von der NORAH-Studie durchgeführt. Soweit sie schon durchgeführt wurden, kann ihre Wirkung im Rahmen der NORAH-Studie untersucht werden.

Wie werden die Interessen der Bürger und Kommunen in der Studie berücksichtigt?

Bereits vor dem Vergabeverfahren wurde ein Begleitkreis Lärmwirkungsstudie berufen. Dieser ist paritätisch besetzt mit Vertretern der Luftverkehrsseite, Kommunen und Bürgerinitiativen. Der Begleitkreis hat die zu untersuchenden Fragestellungen erarbeitet und wird die gesamte Studie bis zum Ende begleiten. Außerdem wurden die Anforderungen aus dem Hearing des Hessischen Landtags im September 2010 berücksichtigt.

Was passiert mit den Ergebnissen? Welche Konsequenzen werden daraus gezogen?

Die Studie wird wissenschaftlich fundierte Aussagen zu ihren Fragestellungen liefern. Das Ergebnis wird aus sehr differenzierten und von Störfaktoren bereinigten „Expositions-Wirkungsbeziehungen“ bestehen. Das bedeutet zum Beispiel: Eine bestimmte Belastungshöhe an Lärm erhöht bei einer definierten Bevölkerungsgruppe ein bestimmtes Risiko um den Faktor X. Diese Ergebnisse werden dann in den entsprechenden Gremien und in der Öffentlichkeit diskutiert. Welche Konsequenzen die Politik und Flughafenbetreiber daraus ziehen werden, lässt sich nicht voraussagen. Klar ist nur, dass sie ihre Entscheidungen auf einer neuen, wissenschaftlichen Grundlage treffen werden.

Wer sagt mir, dass unerwünschte Ergebnisse nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden?

Gemäß Satzung ist es die Aufgabe der Gemeinnützigen Umwelthaus GmbH (Auftraggeber der NORAH-Studie), wissenschaftliche Ergebnisse fachlich neutral aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zudem wurde im Vertrag mit dem Konsortium geregelt, dass die Wissenschaftler ihre Ergebnisse spätestens ein halbes Jahr nach Abschluss der Studie unabhängig vom Umwelthaus veröffentlichen dürfen.

Gelten die Ergebnisse für mich auch, wenn mein Ort nicht im Untersuchungsgebiet liegt?

Die in den verschiedenen Teilstudien der NORAH-Studie ermittelten Belastungs-Wirkungsbeziehungen gelten auch für Orte, die nicht untersucht wurden, solange die Lärmsituation bezüglich der Anzahl, Lautstärke und Tageszeit der Lärmereignisse vergleichbar ist mit Orten im Untersuchungsgebiet.

Warum werden Vergleichsflughäfen untersucht?

Der Flughafen Frankfurt/Main befindet sich in einer Phase starker betrieblicher Veränderungen. Wir wissen jetzt schon, dass z.B. die Lebensqualität schlechter und die Belästigung im Rhein-Main-Gebiet höher ist als bei vergleichbarer Lärmbelastung an anderen „stabilen" Flughäfen. Wir wissen aber nicht, ob und wann diese stärkeren Wirkungen zurückgehen oder sogar zunehmen und sich dann mit anderen Flughäfen vergleichen lassen. Dies soll durch Vergleichsuntersuchungen an den Flughäfen Berlin-Brandenburg (ebenfalls ein Änderungs-Flughafen), Stuttgart (stabil, kein Nachtflug) und Köln-Bonn (stabil, viel Nachtflug) geschehen. In Berlin Brandenburg wird wegen der Bauverzögerung nur der Status vor der Eröffnung erfasst.

Warum wird auch Straßen- und Schienenlärm untersucht?

Die Studie trägt der Tatsache Rechnung, dass die Anwohner oftmals mehr als einer Verkehrslärmquelle ausgesetzt sind. Ziel der Studie ist es daher, die Gesundheits- und Belästigungswirkungen einzelner Verkehrslärmquellen oder mehrerer gleichzeitig auftretender Verkehrslärmquellen zu untersuchen. Dabei gilt es auch zu prüfen, ob je nach Art der Verkehrslärmquelle unterschiedliche Wirkungen auftreten und wie sich die Überlagerung mehrerer Verkehrslärmquellen auswirkt.

Wie steht es mit dem Datenschutz?

Mit mehreren zuständigen Datenschutzbehörden, unter anderem mit dem Hessischen Datenschutzbeauftragen, wurde eine Vereinbarung entwickelt und abgeschlossen, die sicherstellt, dass die persönlichen Daten der Untersuchungsteilnehmer nur anonymisiert ausgewertet werden. Dadurch wird gewährleistet, dass die Ergebnisse keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zulassen. Weiterhin ist sichergestellt, dass die Adressen und persönlichen Angaben nicht für andere Zwecke verwendet und an andere Stellen weitergegeben werden können. Nach Beendigung der Studie werden alle persönlichen Daten gelöscht. Weitere Informationen finden Sie hier.

Warum wurde die gesundheitliche Belastung durch Flugemissionen und Feinstaub nicht auch untersucht?

NORAH ist eine Lärmwirkungsstudie. Die Untersuchung von Luftschadstoffen hätte ein ganz anderes Forschungskonzept erfordert: angefangen beim Untersuchungsgebiet bis hin zu den wissenschaftlichen Methoden. Unabhängig von NORAH betreibt das Umwelthaus seit Jahren ein kontinuierliches Monitoring von Luftschadstoffen im Umfeld des Frankfurter Flughafens.

NORAH Wissen

NORAH Wissen Nr. 14

Die Ergebnisse im Überblick.

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