Das Schlaferleben aus Sicht der Teilnehmenden

Zusätzlich zu den Schlafmessungen befragte das NORAH-Team alle Teilnehmenden, wie sie selbst ihren Schlaf beurteilten – schließlich sind das Schlaferleben und die Störung durch Fluglärm auch in hohem Maß eine Frage der persönlichen Wahrnehmung.

2011: Häufige Überflüge machen müde

Am Morgen nach jeder beobachteten Nacht fragte das NORAH-Team alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie schläfrig und müde sie sich fühlten. Für die Antworten nutzten sie mehrere Skalen, die in wissenschaftlichen Schlafstudien zum Standard gehören. Die Forscherinnen und Forscher hatten damit gerechnet, dass die Anwohner bei einer höheren Lärmbelastung ihren Schlaf auch subjektiv schlechter bewerten würden. Und tatsächlich ergab sich für das Untersuchungsjahr 2011, in dem noch regelmäßig nächtliche Flüge stattfanden, dass die Befragten nach einer Nacht mit vielen Überflügen am Morgen subjektiv müder waren.

2012 und 2013: Schläfrigkeit steigt trotz seltenerem Aufwachen

2013 fühlten sich die Teilnehmenden morgens schläfriger und müder als in den Vorjahren.


Überraschender fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Antworten der Befragten im zweiten und dritten Jahr der Studie. Denn obwohl die Schlafmessungen zeigten, dass die Anzahl der Überflüge und der Aufwachreaktionen abgenommen hatte, fühlten sich die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer morgens zunehmend schläfriger und müder. Die Einführung des Verbots planmäßiger Flüge zwischen 23 und 5 Uhr hatte demnach nicht dazu geführt, dass die Menschen ihren Schlaf subjektiv besser bewerteten. Dieses Ergebnis lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: Bei der gleichen Anzahl von Überflügen stieg das negative Erleben des Schlafs von 2011 bis 2013 um fünf bis elf Prozent. Insgesamt lagen die subjektiven Schläfrigkeits- und Müdigkeitsbewertungen in allen drei Untersuchungsjahren im mittleren Bereich der verwendeten Müdigkeitsskala.

Das Ergebnis zeigte sich auch bei Personen, die in allen drei Jahren teilnahmen. Das NORAH-Team geht daher davon aus, dass nicht erhobene und vermutlich nicht-akustische Faktoren zu diesem Ergebnis geführt haben.

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Ergebnisse NORAH-Schlafstudie: Interview mit Dr. Uwe Müller.

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