Ergebnisse der Lebensqualitätsstudie im Überblick

Ob Auto, Zug oder Flugzeug – viele Menschen fühlen sich von Verkehrslärm gestört. Wenn Menschen Geräusche als störend empfinden, sprechen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von „Belästigung“. Wie stark sich jemand von Verkehrslärm belästigt fühlt, ist subjektiv, also von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Die „Belästigung“ unterscheidet sich von der „Belastung“ – dem messbaren Schallpegel. Steigt die Lärmbelastung, dann steigt auch die Belästigung. Oder anders gesagt: Wenn es lauter wird, fühlen sich die Menschen stärker gestört. Das ist wenig überraschend und wissenschaftlich erwiesen. Aber auch andere Faktoren, darunter die Art der Lärmquelle und die persönliche Lärmempfindlichkeit, beeinflussen, wie stark sich jemand belästigt fühlt. Obwohl schon mehrere Studien untersucht haben, welcher Faktor welchen Anteil an der Belästigung hat, sind noch nicht alle wissenschaftlichen Fragen dazu beantwortet.
Die NORAH-Lebensqualitätsstudie hat deshalb versucht, mehrere dieser offenen Fragen zur Lärmbelästigung und zur Lebensqualität bei Verkehrslärm zu beantworten. Dazu befragte das NORAH-Team knapp 19.000 Menschen im Rhein-Main-Gebiet sowie über 10.000 weitere in der Umgebung der Flughäfen Köln/Bonn, Stuttgart und Berlin-Brandenburg. Inhaltlich gliederte sich die Untersuchung in drei Teilbereiche: einen Zeitvergleich, einen Ortsvergleich und einen Lärmquellenvergleich.
Besonderes Augenmerk galt dem so genannten „Change Effekt“. Mit dem Begriff bezeichnen Lärmforscher die Beobachtung, dass Menschen nicht nur auf die Lärmbelastung an sich, sondern auch auf eine Veränderung der Lärmbelastung reagieren, indem sie sich bei einer Lärmzunahme stärker und bei einer Lärmabnahme weniger stark belästigt fühlen als man aufgrund der Schallpegel erwarten würde.