Stand der Dinge bei NORAH

10.03.2015

Im Februar trafen sich die NORAH-Wissenschaftler mit ihrem Wissenschaftlichen Beirat Qualitätssicherung (WBQ). Auf der Tagesordnung stand neben einem allgemeinen Lagebericht auch die Feinabstimmung der sogenannten Auswertepläne, nach denen die Wissenschaftler ihre Daten analysieren.


In allen Teilstudien außer der sogenannten Fallkontrollstudie sind die Erhebungen inzwischen abgeschlossen. Jetzt geht es um die statistische Auswertung der Daten und die Qualitätssicherung.

1. Lebensqualitätsstudie

Die Lebensqualitätsstudie untersucht unter anderem, wie sich die Belästigung vor und nach Eröffnung der neuen Landebahn in Frankfurt 2011 entwickelt hat. Eine Hypothese der Forscher besagt, dass die Belästigung nach solchen Ereignissen zunächst stärker steigt oder fällt, als die Veränderung des Lärmpegels vermuten lässt. Jetzt diskutierten die Forscher mit dem WBQ verschiedene Methoden, solche Änderungseffekte mathematisch von reinen Pegeleffekten zu unterscheiden. Ein zweites Thema des WBQ-Treffens war die Auswertung der Daten zum Kombinationslärm. Hier betritt NORAH methodisches Neuland: Die Wissenschaftler befragten rund 7.000 Menschen, die neben Fluglärm unter einer weiteren Verkehrslärmart leiden, zum Beispiel Straßen- oder Schienenlärm. Die Statistik soll jetzt zeigen, wie sich unterschiedliche Lärm-Kombinationen auf die Belästigung auswirken.

2. Schlafstudie

In den Jahren 2011 bis 2013 wurden in der Schlafstudie zwei verschiedene Methoden angewandt: eine technisch aufwändige und eine erheblich einfachere. Die Aussagekraft der neuen und einfacheren Methode wurde schon im Rahmen der internen Qualitätssicherung überprüft. Jetzt soll eine aktuelle Studie in den USA, bei der die neue Methode eingesetzt wird, letzte Sicherheit bringen.

3. Blutdruckstudie

Die Wissenschaftler der Blutdruckstudie verarbeiten zurzeit große Datenmengen aus Blutdruckmessungen von mehr als 1.000 Personen.

4. Studie zu Krankheitsrisiken

Im Moment erheben die Wissenschaftler die letzten Daten für die sogenannte Fallkontrollstudie. Sie fragen Menschen in der Region unter anderem nach ihren Wohnorten in den vergangenen 18 Jahren, ihrer Krankengeschichte und ihrer Lebensweise. Die letzte Befragung läuft derzeit, weil erst jetzt die nötigen Adressen unter Beachtung des Datenschutzes in einem sehr aufwändigen Verfahren gewonnen wurden. Erst Ende Januar hatte die letzte der drei beteiligten Krankenkassen ihre Kunden informiert. Ab April verknüpfen die Wissenschaftler die Ergebnisse der Befragung mit historischen und aktuellen Fluglärmpegeln an den jeweiligen Wohnorten.

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